Luc Estapé

SKU 90 2009

Neue Führungskräfte haben kaum je die Möglichkeit, aus Fehlern zu lernen. Dabei bringt genau dies die Unternehmen weiter.

„Weil ich der Beste für diesen Job bin, wurde ich eingestellt.“ „Wir haben die Nachfolge für den Posten des CEO mit einer ideal qualifizierten Person regeln können.“

Bei Neubesetzungen vor allem von CEO-Positionen, aber auch bei anderen Top-Führungsjobs, wird in der Regel gross angerichtet. Der Verwaltungsrat hat eine Person gefunden, der die aktuellen Herausforderungen meistern kann. Trotzdem geschieht danach, sowohl in der Schweiz als auch international, oft dies: Der internationale Forschungschef verlässt das Unternehmen nach einem Jahr im Amt (ABB); das globale Unternehmen hat innert weniger Jahre mehrere CEO verbraucht (Yahoo); der lokale Chef geht nach wenigen Monaten (Centrum Bank Schweiz). Die Liste lässt sich beliebig verlängern, und doch ist sie wohl nur die Spitze des Eisbergs: Welcher Verwaltungsrat wechselt von ihm ausgewählte Top-Shots innert Kürze aus, ohne seine eigene Kompetenz in Frage zu stellen?

Es lohnt sich, den Einstellungsprozess durchzudenken, um einen systematischen Fehler im Selbstverständnis sowohl des einstellenden Gremiums als auch der in eine neue Führungsposition gewählten Person aufzudecken.

Das Wahlgremium selektioniert eine Person, die das Versprechen in sich trägt, die aktuellen und künftigen Herausforderungen zu meistern. Der Entscheid basiert mehrheitlich auf den Erfolgen und der Persönlichkeit dieser Person und ist eigentlich ein Vertrauensvorschuss in das Potenzial des Kandidaten.

Dieser ist in der Regel karrierebewusst. Das bedeutet, dass er sich auch deshalb weiterentwickeln will, weil ihn das für künftige Jobs qualifizieren kann. Diese Person macht nicht zweimal dasselbe, sie will im neuen Job neue Kompetenzen erwerben.

Vorsicht bei der Weiterbildung

Somit wird also jemand in eine Position gewählt ohne funktionsbezogene Erfahrung und mit dem Bedürfnis, einen Fussabdruck zu hinterlassen. Da sich der neue CEO nicht mit Fehlentscheidungen einführen soll, stellt sich für beide Seiten die Frage, wie denn nun ein Manager zu negativen Erfahrungen kommen kann, ohne dass er sie selber machen muss.

Dies kann auf drei Ebenen erfolgen:

  • Er kann «Quick Wins» identifizieren, um sich Glaubwürdigkeit zu verschaffen.
  • Er kann eine Beratungsfirma engagieren, die ihm fehlende Erfahrung und Kompetenz vermittelt.
  • Er kann sich selber entsprechend weiterbilden.

Eine Weiterbildung, die theoretische Inhalte an- bietet, kann für dieses Segment nicht tauglich sein, was für die meisten «akademisierten» Programme leider nicht erfreulich ist: Die Zertifizierung von Ausbildungsprogrammen verlangt Prüfungen über das erworbene Wissen. Doch Prüfungen können nur standardisiert vermitteltes Wissen abfragen. Individuelle Lernziele und erworbene Erfahrungen können nicht in einem Test abgefragt werden.

Solche Programme arbeiten, um aktuell zu sein, mit Fallstudien, bei denen wichtige Entscheide bekannter Unternehmen retrospektiv aufgearbeitet werden. Es liegt auf der Hand, dass Firmen nur positive Ereignisse einer akademischen Untersuchung vorlegen. Niemand will seinen Namen mit einem Misserfolg verbunden publiziert sehen. Wie Nestlé Nespresso entwickelt und eingeführt hat, wird in vielen Business Schools als Case Study verwendet. Aber was zieht der neu eingesetzte CEO eines mittelständischen Automobil-Zulieferers oder der neue CEO eines Generalplaners für sich und sein Unternehmen daraus? Sollen sie nun auch ein proprietäres System entwickeln, das ihnen unverschämte Margen erlaubt, und sollen sie diese dann mittels Klagen, zum Teil gegen den eigenen Vertriebskanal, durchsetzen? Anderseits hat Nestlé bei der Entwicklung und Markteinführung des Nespresso sicher auch Fehler gemacht, die Nestlé jedoch kaum mit der Öffentlichkeit teilen möchte. Aber genau solche Fehler bergen Analyse-Potenzial – der Automobilzulieferer könnte unter Umständen etwas daraus ziehen.

Reflexion über Fehler

Ein auf dieses Segment zielendes Weiterbildungsprogramm muss sich also auch den Fehlern widmen, welche in Unternehmen gemacht worden sind. Der Mensch lernt aus negativen Erfahrungen, sei es im persönlichen oder im beruflichen Umfeld. Ungünstige Ereignisse, von vermasselten Prüfungen über gescheiterte Beziehungen bis zu einer erfolglosen Produkteinführung in Ostasien, bewirken das Sichinfrage–stellen und ermöglichen damit den Lernprozess. Ein solches Programm muss die Teilnehmenden dazu bringen, sich mit ihren Fehlern auseinanderzusetzen und diese Erkenntnisse den anderen Teilnehmern zugänglich zu machen.

Folgende Voraussetzungen erleichtern den Austausch von Fehlleistungen:

  • Vertraulichkeit: Unter Freunden ist man offener als unter Fremden. Freundschaft bedingt gemeinsam verbrachte Zeit.
  • Gleichheit: Einem Peer aus einer anderen Branche erzählt man eher von seinen beruflichen Herausforderungen als der eigenen Vorgesetzten.
  • Weg vom Tagesgeschäft: Je mehr Zeit man hat, um zu reflektieren, desto eher stellt man sich solchen Fragen.

Um dem CEO ein solches Lernumfeld zu bieten, muss er also aus dem Tagesgeschäft heraus mit Gleichgesinnten aus anderen Industrien in einem vertraulichen Rahmen Erfahrungen austauschen können.

Der Verein Schweizer Kurse für Unternehmens- führung (SKU), der nächstes Jahr im 60. Jahr ein solches auf Praxisaustausch basierendes Advanced Management Program führt, bietet genau dies:

  • Ein Umfeld, in dem Vertrauen entstehen kann, mit Teilnehmern aus unterschiedlichen Branchen, die aber alle in einer vergleichbaren Situation sind.
  • Das Programm erstreckt sich über 10 Monate, in de- nen die Peers nicht nur an der eigenen Strategie arbeiten, sondern in einem strukturierten Prozess positive wie auch negative Erfahrungen austauschen und diese gewonnene Erfahrung in ihre tägliche Arbeit einfliessen lassen können.
  • Die Erarbeitung der Strategie schliesslich geschieht hauptsächlich im Unternehmen mit den eigenen Leuten, der SKU vermittelt die Methodik und coacht die Teilnehmenden mit erfahrenen Unternehmern, die ihre eigenen Erfahrungen einbringen.
  • Die Referenten sind vorwiegend Praktiker und nicht Theoretiker. Schliesslich sorgen auch die Peers mit ihren Erfahrungen für eine kritische Beurteilung der erarbeiteten Strategie.
  • Der SKU verzichtet auf eine Prüfung, weil die Umsetzung der im Kurs erarbeiteten Strategie an Relevanz für das entsendende Unternehmen mit keiner Prüfung übertroffen werden kann.

Wenn die Wahlgremien dazu stehen, dass sie primär Potenzial anstellen, und die neu eingestellten Top-Führungskräfte auch Know-how-Lücken einzugestehen bereit sind, wird das die jeweiligen Unternehmen einen ganz grossen Schritt nach vorne bringen. Gleichzeitig sorgt diese Erkenntnis dafür, dass im Unternehmen eine sachliche Auseinandersetzung mit einer gesunden Fehlerkultur stattfindet. Dies kann verhindern, dass neu gewählte Führungskräfte innert kürzester Frist ihre Aufgaben wieder ablegen.

Artikel als PDF

Luc Estapé

Herr P. ist Eigentümer und Geschäftsführer eines KMU mit 600 Mitarbeitern in der Ostschweiz mit grossem, noch nicht voll ausgeschöpftem Marktpotenzial. Mit seinen 68 Jahren möchte er einerseits das Unternehmen in gute Hände geben, anderseits sicherstellen, dass die Chancen kompetent angepackt und umgesetzt werden.

Er startet den Nachfolgeprozess, um in einem ersten Schritt eine Nachfolge für die Geschäftsführung, in einem zweiten Schritt für die Eigentümerschaft zu finden. Dazu wird ein Anforderungsprofil für die Positionen erstellt, und ein externer Partner wird damit beauftgragt, intern wie extern nach Kandidaten zu suchen.

Nach diesem Prozess bleiben zwei Personen übrig. Beide sind Interne und seit 5 und 15 Jahren im Unternehmen tätig. Herr P. entscheidet sich für den einen Kandidaten.

Doch was nun? Der «Sieger» hat zwar umfassende Branchen- und Führungserfahrung, doch war er bislang nicht als Generalist tätig. Zudem sammelte er nur ungenügend Erfahrung in allen anderen Unternehmensbereichen. Macht es nun Sinn, diese Person noch drei bis fünf Jahre in die Aufgaben von Forschung, Marketing, Aftersales und Finanzen einzuarbeiten? Und der «Verlierer» hat wohl wenig Lust darauf, die nächsten 15 Jahre für den neuen CEO tätig zu sein, da er sich die Aufgabe ja auch zugetraut hatte.

So steht der Unternehmer nun vor der Herausforderung, den neuen CEO für die gesamtheitliche Aufgabe fit zu machen und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass der nicht gewählte Kandidat das Unternehmen in Würde und im Guten verlassen kann.

Im Folgenden sind die Anforderungen an den neuen CEO aufgeführt, wie er sich die notwendigen Kompetenzen aneignet und woher sie stammen.

Die Darstellung zeigt, dass für strategische Aufgaben vor allem die Erfahrung relevant ist. Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass der CEO des Konkurrenten nicht wirklich daran interessiert ist, dieselbe Aufgabe in einem beinahe gleichen Betrieb zu übernehmen. Um trotzdem erfolgreich sein zu können, muss ein CEO mit einem nicht sehr breitem spezifischen Erfahrungswissen die Möglichkeit erhalten, die notwendigen spezifischen Kenntnisse zu erwerben, ohne die in der Regel damit verbundenen Fehler selber zu machen.

 

Auf dieser Begründung basiert die Unternehmensberatung: So kann das Unternehmen nicht selbst erlebtes Erfahrungswissen hinzuziehen. Allerdings hat dies den Nachteil, dass das Know-how nach Beendigung des Auftrags auch wieder weg ist. Der Beizug von Unternehmensberatern lohnt sich primär in Situationen, die einmalig sind und schnelle Lerneffekte beinhalten. Wenn nun ein Finanzinstitut mit neuen Regulatorien konfrontiert ist, wird kaum ein Weg darum herum führen, externe Spezialisten hinzuzuiehen und zu versuchen, deren Know-how nachhaltig im Unternehmen zu verankern. Will aber ein Industrieunternehmen aus eigener Kraft neue Märkte erschliessen, müssen Wege gefunden werden, Erfahrungswissen zu erwerben, das sich bewährt hat.

Transfer von Erfahrung als Ersatz von Fehlern

Ein Unternehmen wird sich deshalb darum bemühen, den Führungskräften Erfahrungswissen zugänglich zu machen, gerade wenn es um Kernbereiche des (zukünftigen) Geschäfts geht, die im Unternehmen bleiben. Neben den Beratungsunternehmen gibt es Weiterbildungsinstitutionen, die sich dadurch profilieren, nicht primär die neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu präsentieren. Vielmehr geht es darum, möglichst verschiedene Erfahrungshorizonte zusammenzubringen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer müssen im Rahmen von vertraulichen Gesprächen ihre eigenen Erfahrungen zugänglich machen, sodass alle daraus lernen können. So kann Erfahrungswissen transferiert werden, im Sinne von „Das hat bei uns aus diesen und jenen Gründen nicht geklappt – wir machen es heute deshalb so“.

Hat man solche Möglichkeiten von Erfahrungstransfer im Kopf, bevor eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger für den Chefposten rekrutiert wird, mag sich die Suche auf wesentliche Kriterien wie Entwicklungspotential, bereits vorhandenes Erfahrungswissen und vor allem Führungsfragen konzentrieren. Ausserdem muss man nicht auf formale Ausbildungszertifikate abstellen, deren Aussagekraft hinter der unternehmerischen Realität zu verschwinden droht.

Das eingangs erwähnte Unternehmen hat das Dilemma so gelöst, dass der neue CEO ein Jahr vor Amtsantritt in ein spezifisches Weiterbildungsprogramm geschickt wurde. Dieses half ihm einerseits, die noch nicht voll ausgeschöpften betriebswirtschaftlichen Kenntnisse aufzuarbeiten. Anderseits erhielt er systematischen Zugriff auf Erfahrungswissen aus andern Branchen und Bereichen. Das gewählte Programm ermöglichte zudem, die eigene Strategie neu durchzudenken und die ersten strategischen Projekte schon aus dem Programm heraus zu starten. Durch das gesammelte Erfahrungswissen der Peers angereichert, konnte damit eine umsetzungsbereite Strategie formuliert werden.

Der nicht gewählte Kandidat schliesslich wurde in ein Executive-MBA Programm einer renommierten Universität geschickt, um damit seine Kompetenzen im Sinne einer generalistischen beruflichen Herausforderung abzurunden und seine Arbeitsmarktfähigkeit zu erhöhen.

So gelang es dem Unternehmer, die Zukunft seines Lebenswerks in einem ersten Schritt operativ in neue Hände zu geben, um den zweiten Schritt, die Übertragung der Eigentumsrechte, unabhängig davon und mit vollem Elan anzugehen.

Artikel als PDF

SKU 96 2015 erfolgreich abgeschlossen

Im feierlichen Rahmen im Beisein von Partnerinnen und Partnern und ihren delegierenden Vorgesetzten erhielten die Teilnehmenden am SKU 96 2015 Ende Oktober in Zürich ihr SKU Diplom in Unternehmensführung (seit 2010 ein Zertifikat der Executive School der Universität St. Gallen).

Für die Teilnehmenden krönt die SKU-Feier zugleich den Abschluss der umfassenden Strategiearbeit. Spätestens nach dem letzten Strategie-Workshop vom Oktober haben sie mit der Umsetzung ihrer erarbeiteten Strategie begonnen.

SKU Alumni in Festlaune

Im grossen Kreise mit über 300 Ehemaligen wurden SKU – und 60 Jahre SKU-Absolventen – gefeiert. Impulse zur Führung von Gilbert Probst, Valentin Vogt, Urs Rickenbacher, Riet Cadonau, Ulrich Bremi und Gian Gilli, unterhaltsames Networking beim Apéro und vertiefte Gespräche beim Dinner, meist unter Stammgruppenkollegen und Absolventen des eigenen Jahrgangs.

SKU in den Medien

  • TSR Sendung „Court du jour“ am 3.2.2017

Das Westschweizer Fernsehen TSR und der Chinesische Sender CCTV interviewen Nicolas Musy, Gründer der Swiss Centers China, u.a. während eines Programms für SKU 97 im Oktober 2016 am Swiss Center Shanghai

> TSR Clip: http://www.rts.ch/play/tv/le-court-du-jour/video/reves-sans-frontieres-nicolas-musy–entreprises-suisses-en-chine-chine?id=8359529
> SCS Mitteilung zum SKU Besuch: http://www.swisscenters.org/sku-delegation




  • Frühere Interviews finden Sie hier

und in vielen weiteren Publikationen. SKU Absolventen werden nämlich regelmässig in den Medien erwähnt und interviewt in ihren Funktionen als CEOs, Verwaltungsräte oder weitere Exponenten, die die Wirtschaft bewegen.

SKU 98 2017 Rückblick

Im Beisein von Partnerinnen und Partnern und ihren delegierenden Vorgesetzten erhielten die Teilnehmenden am SKU 98 2017 Mitte November in St. Gallen ihr SKU Diplom in Unternehmensführung (seit 2010 ein ES-Zertifikat der Universität St. Gallen).

Die Absolventen von SKU 98 2017 >

SKU 99 2018 abgeschlossen

Im Beisein von Partnerinnen und Partnern und ihren delegierenden Vorgesetzten erhielten die Teilnehmenden am SKU 99 2018 Mitte November in St. Gallen ihr SKU Diplom in Unternehmensführung.

Die Absolventen von SKU 99 2018:

  • Beck Alexander, Leiter Strategie und Business Excellence, Siemens Schweiz AG, Zürich
  • Böniger Urs, Wissenschaftlicher Projektleiter, armasuisse, Thun
  • Borkheim Rolf, Leiter Reporting & Performance Controlling, Siemens Mobility AG, Wallisellen
  • Bosshard Christoph, Geschäftsführer, Oertli Instrumente AG, Berneck
  • Büchel Daniel, Vizedirektor, Leiter Abt. Energieeffizienz & erneuerbare Energie, Mitglied der Geschäftsleitung Bundesamt für Energie BFE, Ittigen
  • Deuber Michael, Teamleiter Leistungen Einzelleben, Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG, Zürich
  • Eberhard Chris, Geschäftsführer ,Energie und Wasser Meilen AG, Meilen
  • Frei Hans-Heiri, Leiter Herkunftsnachweise & Förderprogramme, Pronovo AG, Frick
  • Fusi Emanuela, Leiterin mediQ, Kompetenzzentrum für Medikamentensicherheit, Psychiatrische Dienste Aargau AG, Windisch
  • Gavalovic Norbert, Geschäftsbereichsleiter SCM, Mitglied der Geschäftsleitung, Bischofszell Nahrungsmittel AG, Bischofszell
  • Gujan Jrene, Leiterin Personalentwicklung, Mitglied der Direktion, Graubündner Kantonalbank, Chur
  • Hauser Dominik, Geschäftsführer, Hänseler AG, Herisau
  • Heiniger Thomas, Leiter Kundencenter, Mitglied der Geschäftsleitung, AEK BANK 1826 Genossenschaft, Thun
  • Hemmer Benoît, Leiter Fachbereich Aufklärungs- und Überwachungssysteme, armasuisse, Kompetenzbereich Führungs- und Aufklärungssysteme, Bern
  • Jaton Klopfenstein Pierrette, Leiterin Division Genf, Mitglied der Direktion, Genfer Kantonalbank BCGE, Genf
  • Koller Daniel, Geschäftsführer, e-domizil AG, Zürich / e-hoi AG, Herisau, Zürich
  • Lamdark Tenzing, Leiter externe Vermögensverwaltung, Zürcher Kantonalbank, Zürich
  • Leitner Thomas, Sales Director, Mitglied der Geschäftsleitung Maestrani Schweizer Schokoladen AG, Flawil
  • Lindecker Stephan, Chief Marketing Officer Swiss Bankers Prepaid Services AG, Grosshöchstetten
  • Maurer Jürg, Leiter Agrarpolitik, Stv. Leiter Direktion Wirtschaftspolitik, Migros-Genossenschafts-Bund, Zürich
  • Oester René, Leiter Operation Center Technik, SBB AG – Anlagen & Technologie, Operation Center Technik, Ostermundigen
  • Schaffner Stefan, Leiter Einkauf Infrastruktur, SBB AG – Division Infrastruktur, Bern
  • Schmidlin Adrian, Leiter Kompetenzzentrum & Structured Finance, Zürcher Kantonalbank, Zürich
  • Schneiter Simon, Leiter Investitionen, Projekte, M&A, SBB AG – Division Personenverkehr, Bern
  • Scorrano Raffaele, Leiter Marktregion Berg, Zuger Kantonalbank, Unterägeri
  • von Rotz Felix, Head of Control Products & Systems, Siemens Schweiz AG, Steinhausen

Einige Fotos aus SKU 99 2018 in Brunnen, London, Shanghai und St. Gallen hier >

Rückblick SKU EMP 2019

Inzwischen haben die Teilnehmer ihr SKU Executive Management Programm 2019 erfolgreich abgeschlossen. Periodisch hatten sie uns aus ihrem Kurs berichtet –

 


 

…aus Modul 1 (Januar in St. Gallen)

Unternehmen, Wertschöpfung und Umwelt

„SKU 100“ erfolgreich gestartet

Am 22. Januar sind 17 motivierte Teilnehmende erwartungsvoll in St. Gallen eingetroffen, um das erste Modul des neuen SKU Executive Management Programm in Angriff zu nehmen. Die ersten vier Tage waren spannend und kurzweilig – die Fokusthemen Management, Unternehmen und Umwelt haben uns aufgezeigt, wo und wie wir das erlernte Wissen im Alltag anwenden können.

Unseren beiden Dozenten, Thomas Schuhmacher und Johannes Rüegg, ist es hervorragend gelungen, die Teilnehmenden mit ihren Inhalten zu begeistern und den Unterricht mit Cases aus der Praxis interaktiv und lösungsorientiert zu gestalten. Und nebst der ausgezeichneten Organisation durch Sandra Brocca kam auch das Abendprogramm nicht zu kurz und hat die kleine Gruppe bereits zusammengeschweisst.

– Regula Talismani, Teilnehmerin SKU EMP 2019, Geschäftsführerin, alert AG, Zürich

SKU 2019 M1 Fotos

 


 

…aus Modul 2 (März in Brunnen)

Zukunft gestalten,Veränderungen wirksam umsetzen

SKU zum zweiten

Kaum haben wir die Themen des 1. Moduls verdaut und teilweise schon in unseren Alltag eingebracht, sind wir am 19. März bei schönstem Wetter ins 2. Modul in Brunnen gestartet. Die hervorragende Aussicht des Hotel Waldstätterhof genossen wir bereits beim Morgenkaffee, der eine oder andere wurde schon um sieben Uhr beim Morgenlauf auf der Seepromenade gesichtet.

Strategie war angesagt – ein Thema, dass uns alle herausgefordert hat, bis uns abends die Köpfe rauchten. Den direkten Praxisbezug schafften wir mit aktuellen Cases aus unserem Teilnehmerkreis, in kleinen Projektgruppen wurden erste Lösungsansätze für die Case-Geber erarbeitet. Abends stand die Kunst der Sackmesserherstellung im Fokus. Bei einem gemütlichen Apéro samt einer Führung bei Victorinox wurde viel Information zur Marke und zu den Werten der Familie Elsener weitergegeben.

Unterhaltsam und mit viel neuen Beispielen erfolgte die Einführung ins Strategische Marketing. Als Gast durften wir Kurt Rohrbach empfangen, er hat mit seinem langjährigen Managementwissen und Hintergrundinfos zum SKU angeregte Diskussionen ausgelöst.

Unter dem Stern Visualisierung stand der Abschluss des 2. Moduls. Dank vielen praxiserprobten Tipps und Tricks sind wir gut gerüstet für jegliche Art von interner Kommunikation – sei es nun für die Kommunikation einer Strategieänderung oder auch die strategischen Managementprojekte der einzelnen Teilnehmer, die jetzt mehr und mehr in Bearbeitung sind.

Damit wir nebst dem Morgenlauf auf der Seepromenade die Sonne geniessen konnten, haben Sandra und Thomas für Freitagmittag spontan einen Besuch der ehrwürdigen Rütliwiese organisiert. Gut gerüstet mit einem Lunchpaket haben wir den Kopf «gelüftet» und sind zum Aussichtspunkt rauf gewandert – begleitet von Sandra’s gut recherchierten Informationen zum Rütlischwur. Vielen Dank an die Organisatoren.

– Regula Talismani, Geschäftsführerin, alert AG, Zürich

. . . . . . . . . .

Beim zweiten Modul des SKU 2019 konnten wir auf die erfolgreiche Teamerfahrung aus dem ersten Treffen aufbauen. Sehr schnell konnten dadurch in den Managementprojekten tolle Erfolge erreicht werden, die ich persönlich nie für möglich gehalten hätte. Die uneingeschränkte Offenheit und Kooperation in den Teams, unterstützt durch die Fachkompetenz der Referenten, bringt in kürzester Zeit eine hohe Dynamik in die Projekte. Die Arbeit in interdisziplinären Teams und aktive Nutzung von Erfahrungen der Teilnehmer habe ich so noch selten erlebt.

Teamarbeit – „Gute Teams sind mehr als die Summe ihrer Teile und erfolgreicher als Einzelkämpfertum“

– Ingo Bitzer, Geschäftsführer, Firmengruppe BLANK, Deutschland

 

SKU EMP 2019 Fotos M2

 


 

… aus Modul 3 (Juni in Berlin)

Digitalisierung und Innovation

Das dritte Modul mit dem Fokus Digitalisierung und Innovation führte den 100. SKU-Kurs in einer ‚Learning Expedition‘ ins hierfür heisse Berlin. Die Grossstadt brillierte denn auch mit ihrer vibrierenden Hippster- und Startup-Kultur bei phasenweise an die 30° Celsius. Das Wasser floss nicht nur in der Spree, sondern auch in Form von Mineralwasser die Kehlen hinunter. Nach Besuchen beim Grafiker- und Design-Startup Goodpatch und der neuen CODE University liessen wir uns von Andreas Brill durch seine umfassende Digitalisierungserfahrung faszinieren.

Der zweite Tag stand im Zeichen von Startup-Pitches, welche die TU Berlin für uns organisiert hatten – eine für alle Beteiligten sehr spannende und bereichernde Erfahrung. Nachmittags mussten wir uns zwischen dem SAP Innovation Center in Potsdam bzw. dem Kult-Startup The Dark Horse entscheiden – beide Optionen waren hochkarätig und spannend.

Donnerstag und Freitag standen dann im Fokus des Design-Thinkings. Am Hasso Plattner Institut wurden wir nach einer theoretischen Einführung ins kalte Projektwasser geworfen und durften zum Themenkreis ‚Redesign Digital Banking für Studierende‘ Ideen kreieren und mittels der Design-Thinking-Methode bis und mit Prototyp-Testing entwickeln. Die Resultate waren grandios, unicornverdächtig und die Berliner Startup-Szene war aus wettbewerbsgründen froh, dass die SKU-Delegation wieder zurück in die Schweiz reisen musste – was dem Vernehmen nach verspätungsbedingt für einige noch recht anstrengend gewesen ist.

Summary: Tolle Woche, gute Stimmung, spannende Themen, konkrete Resultate und immer wieder Startup-Pingpongtische, Startup-Küchen und v.a. Startup-Hunde…!

– Andreas Dettwiler, Geschäftsleiter, GVB Privatversicherungen AG, Ittingen BE

SKU EMP 2019 in Berlin

 


 

… aus Modul 4 (August in St. Gallen)

Wertschöpfung gestalten und optimieren

Im vierten Modul konzentrierten wir uns auf die Schwerpunkte Prozessmanagement und Finanzelle Führung.

Beim spielerischen Einstieg zum Thema Wertschöpfungs-/Prozessoptimierung kamen die meisten Teilnehmer bei der Simulation bereits beim Bau eines simplen Schiffchens mit fünf Bauteilen an ihre Grenzen, als es darum ging, effizient und ohne Ausschuss zusammenzubauen. Als dann nach ein paar Spielrunden alle warmgelaufen waren, entwickelten wir uns alle zu wahren Lean Managern. Anhand der Simulation und einer Vielzahl an Praxisbeispielen erarbeiteten wir uns dann wichtige Praktiken und Erfolgsvoraussetzungen für die wirksame Prozessoptimierung. Am Abend ging es dann zur Firma Noventa in Diepoldsau, wo wir die Umsetzung von Lean Management live betrachten durften.

Am zweiten Tag vertieften wir uns in die Prozessoptimierung einer Büromöbelfirma, welche inzwischen aber leider verkauft wurde, was ein harter Schock für uns war. Zur Verdauung liefen wir dann am Abend zum Restaurant Waldegg und wir wurden wortwörtlich um 100 Jahre zurückversetzt. Gewitter, Donner und Regen mit Stromausfall rundeten den Abend ab.

Beim zweiten Teil des Moduls durften wir bei der Finanziellen Führung erfahren, dass eine Bilanzrechnung beim ersten Blick „gesund“ aussehen kann, aber beim genaueren Hinsehen doch vieles auch geschönt werden kann. Im Mittelpunkt stand daher die Frage der Aussagekraft von finanziellen Erfolgsmessgrössen und letztlich die Frage, wie finanzieller Mehrwert langfristig geschaffen wird. Interessant dabei – auch in Vorbereitung auf unser kommendes China-Modul – die Frage, wie Unternehmen in China oder Plattformunternehmen in den USA finanziellen Erfolg beurteilen. Am Schluss waren sich alle einig, dass ein Unternehmen nur dann gesund sein kann, wenn auch der Cashflow gesund ist.

Rundum eine super gelungene und lehrreiche Woche mit sehr vielen positiven Eindrücken.

– Martin Pfrunder, Safety Manager, Schindler Elevator Ltd, Ebikon

 

Fotos aus Modul 4 SKU EMP 2019

 

… aus Modul 5 (September in Chongqing, China)

Learning Expedition in China

It’s all about the Chinese Dream

Die Expedition nach Chongqing hinterliess bei allen Teilnehmenden einen nachhaltigen Eindruck. Erhellend, teilweise erschütternd und tief beeindruckend gleichermassen. Uns überraschten nicht nur Hammer und Sichel prominent platziert in der Produktionsanlage von Ford oder die langfristige und all umfassende Stadtentwicklung, die prägnant in Chongqings «Urban Planning Hall» demonstriert wurde. Die klare von der Partei proklamierte Strategie und Langfristplanung Chinas, die duale Bürokratie und eine umfassende Überwachung kollidierten mit unserem aufgeklärten Blick auf Gesellschaft und Wirtschaft.

It’s all about the Chinese Dream. Erst in Chongqing wurde uns bewusst, was es bedeutet, hunderte Millionen Menschen aus bitterer Armut  in den Mittelstand zu heben und den Chinese Dream träumen zu lassen. Dass die Menschen dafür totale Überwachung in Kauf nehmen, bleibt für uns schwer zu begreifen. Schliesslich brachte es der Austausch mit westlichen und chinesischen Führungskräften aus Chongqing zu Tage: Die Welt hier ist eine andere, mit unseren Modellen und unserer kulturellen Prägung kaum zu verstehen.

Chinese Dream bedeutet eben auch «Tian Xia», eine neue – chinesische – Ordnung unter dem Himmel der Welt. In diesem Zusammenhang können die neue Seidenstrasse (One Road One Belt), Alipay und Wechat nur als Teil einer langfristigen Expansionsstrategie Chinas verstanden werden. Es ist Zeit, dass wir uns unvoreingenommen darauf einlassen. Aber auch Zeit, Strategien zu entwickeln, um als Westen auch in Zukunft die globale Wirtschaft mitzuprägen.

Eindruck hat die Reise hinterlassen und Spass hat’s gemacht: auf dem Yangtse, auf der höchsten Baustelle der Stadt und am Hot Pot. Und vor allem immer dann, wenn uns unser Dozent Josef Mondl die Welt auf den Kopf gestellt hat.

Michael Domeisen, Direktor, House of Winterthur, Winterthur ZH

 

„Wieso fahren wir nach Chongqing und nicht nach Shanghai?“ hat viele Teilnehmende umgetrieben. „Wollt ihr nach Shanghai oder wollt ihr nach China?“ war die lapidare Antwort des Dozenten. Rückblickend haben wir die Message verstanden – Chongqing ist nicht international, nicht verwestlicht, keine Expat-Stadt… Chongqing ist echtes China, für europäische Verhältnisse unfassbar dynamisch und in der Zukunftsstrategie von China ein entscheidender Ort.

Die Woche war gespickt von Highlights – “Belt and Road”, “Made in China 2025”, “Duale Bürokratie”, “Social Credits” und “China 2049” sind nicht mehr nur Schlagwörter, sondern haben ein in sich schlüssiges Gesamtbild ergeben. Mir hat die Woche in Chongqing die Augen geöffnet…

Michael Lüthi, Head of Business Unit Polymer Additives, Sanitized AG, Burgdorf BE

Fotos aus SKU 2019 M5 in China

 

… aus Modul 6 (November in St. Gallen) – Die eigene Führungswirkung

Zum Abschluss von SKU 2019

Im Januar begann unsere Bildungsreise in St. Gallen und nun, im November, endete sie mit der feierlichen Diplomübergabe im historischen Saal des Bahnhofgebäudes St. Gallen.

Aber zuerst galt es, sich das Diplom noch ein letztes Mal zu verdienen.

Sei es, als wir uns als Mediensprecher/-in eines KMUs, in einem Radio- oder Fernsehinterview den meist unangenehmen Fragen der Interviewerin Susanne Giger stellen durften. Wir mussten feststellen, dass das Erlernte gar nicht so einfach in die Praxis umzusetzen ist. Vor allem dann, wenn die Interviewerin partout unbequeme Fragen stellt. Übung macht in dieser Disziplin ganz sicher den Meister, aber spannend und lehrreich war es für uns alle.

Oder als wir als Management Team versuchten, unsere Mitarbeiter zu motivieren, sich zu bewegen. Etwas, das sie wirklich nicht wollten. Dass das Management Team nicht erfolgreich war lag sicher nicht am interessanten Input unserer Dozentin Tina Kiefer. Führungs- und Motivationstheorien bildeten den Einstieg ins herausfordernde Thema Leadership. Wie gehen wir als Führungskräfte mit Emotionen um? Wie motivieren wir? Wie entwickelt eine Führungskraft Wirkung? Viel haben wir gelernt und trotzdem schafften wir es nicht, unsere Mitarbeiter zu einem einfachen Platzwechsel zu bewegen. Als Management Team haben wir es auf die sich spontan gebildete Gewerkschaft geschoben. Am engagierten CEO kann es nicht gelegen haben…

Ein weiteres Highlight des sechsten Moduls war unser «Kaminfeuergespräch» mit Monika Ribar. Sie gab uns interessante Einblicke in ihren Alltag als Präsidentin des Verwaltungsrats der SBB. Aber auch Fragen zu den aktuell bewegenden und bestimmenden Themen der SBB, sowie ganz allgemein rund um die zukünftige Mobilität in der Schweiz, wie auch zu Themen wie Quoten in der Führung, führten zu spannenden Diskussionen. Auf diesem Weg noch einmal herzlichen Dank an Frau Ribar!

Einen wichtigen Teil dieses Moduls bildete die Präsentation der Projektarbeiten, welche uns seit dem zweiten Modul begleiteten. Im Rahmen von 10-minütigen Präsentationen im Plenum und vertiefenden Diskussionen im kleinen Kreis zeigte sich deutlich, wie unterschiedlich und vielseitig die jeweiligen Aufgaben der Teilnehmenden des SKU Executive Management Programm 2019 sind. Es war sehr interessant zu sehen, mit welchen Herausforderungen die jeweiligen Teilnehmenden in ihrem Arbeitsumfeld konfrontiert werden und mit welchen erlernten Methoden und Modellen wir alle diese Projekte angegangen sind.

Den Abschluss bildete die Analyse des Resultats des HOGAN Personality Inventory (HPI) und des Karriereankers. Viel Zeit für persönliches Feedback war wichtig, um die Resultate richtig zu interpretieren und für sich selbst einzuordnen.

Es war eine interessante, stimmungsvolle, lehrreiche, spannende, eindrückliche und herausfordernde Bildungsreise, die uns beruflich aber auch privat sicher alle einen grossen Schritt weitergebracht hat.

Michael Rom, Head of Factory Automation, Siemens Schweiz AG, Zürich

SKU 2019 Abschluss-Fotos